II.Dreigroschenfinale

2nd Threepenny Finale

sung by RYAN HILL

KURT WEILL - musik

BERTOLT BRECHT/ELIZABETH HAUPTMANN - text

Ihr Herren, die Ihr uns lehrt wie Mann brav leben und Sünd und Missetat vermeiden kann. Zuerst müßt ihr uns was zu fressen geben, dann könnt ihr reden, damit fängt es an.

Ihr, die ihr euren Wanst und unsre Bravheit liebt, das eine Wisset ein für allemal, wie ihr es immer dreht und wie wer’s immer schiebt, erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.

Erst muß es möglich sein auch armen Leuten, vom großen Brotlaib sich ihr Teil zu schneiden.

Denn wovon lebt der Mensch?

Denn wovon lebt der Mensch? Indem der stündlich den Menschen peinigt, auszieht, anfällt, abwürgt und frißt. Nur dadurch lebt der Mensch, daß er so gründlich vergeßen kann, daß er ein Mensch doch ist.

Ihr Herren bildet Euch nur da nichts ein. Der Mensch lebt nur von Missetat allein.

Ihr lehrt uns, wann ein Weib die Röcke heben und ihre Augen einwärts drehen kann. Zuerst müßt ihr uns was zu freßen geben, dan könnt ihr reden, damit fängt es an.

Ihr, die auf unsre Scham und eure Lust besteht, wie ihr es immer schiebt und wie wer’s immer dreht, erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.

Erst muß es möglich sein auch armen Leuten, vom großen Brotlaib sich ihr Teil zu schneiden.

Denn wovon lebt der Mensch?

Denn wovon lebt der Mensch? Indem der stündlich den Menschen peinigt, auszieht, anfällt, abwürgt und frißt. Nur dadurch lebt der Mensch, daß er so gründlich vergeßen kann, daß er ein Mensch doch ist.

Ihr Herren bildet Euch nur da nichts ein. Der Mensch lebt nur von Missetat allein.

You gentlemen who think you have a mission to purge us of the seven deadly sins. Should first sort out the basic food position, then start your preaching. That's where it all begins.

You lot, who preach restraint and watch your waist as well. Should learn for once the way the world is run. However much you twist or whatever lies that you tell, food is the first thing. Morals follow on.

So first be sure that those who are now starving get proper helpings when we all start carving.

What keeps mankind alive?

What keeps mankind alive? The fact that millions are daily tortured, starved, silenced, and oppressed. Mankind can keep alive thanks to his aptitude for keeping his humanity repressed.

And now for once you must try to face the facts. Mankind is kept alive by bestial acts.

You who teach us when a woman should cover herself and turn her eyes just so should first sort out the basic food position, then start your preaching. That's where it all begins.

You who insist on our shame and your lust should learn for once the way the world is run. Whatever lies that you tell, and however much you twist, food is the first thing. Morals follow on.

So first be sure that those who are now starving get proper helpings when we all start carving.

What keeps mankind alive?

What keeps mankind alive? The fact that millions are daily tortured, starved, silenced, and oppressed. Mankind can keep alive thanks to his aptitude for keeping his humanity repressed.

And now for once you must try to face the facts. Mankind is kept alive by bestial acts.


Seeräuber Jenny

Pirate Jenny

sung by SUZIE JUUL

KURT WEILL - musik

BERTOLT BRECHT/ELIZABETH HAUPTMANN - text

Meine Herren, heute sehn Sie mich Gläser abwaschen Und ich mache das Bett für jeden. Und Sie geben mir einen Penny und ich bedanke mich schnell. Und Sie sehen meine Lumpen und dies lumpige Hotel. Und Sie wissen nicht, mit wem Sie reden.

Aber eines Abends wird ein Geschrei sein am Hafen Und man fragt: Was ist das für ein Geschrei? Und man wird mich lächeln sehn bei meinen Gläsern Und man sagt: Was lächelt die dabei?

Und ein Schiff mit acht Segeln Und mit fünfzig Kanonen Wird liegen am Kai.

Man sagt: Geh, wisch deine Gläser, mein Kind, und man reicht mir den Penny hin. Und der Penny wird genommen, und das Bett wird gemacht! (Es wird keiner mehr drin schlafen in dieser Nacht.) Und sie wissen immer noch nicht, wer ich bin.

Aber eines Abends wird ein Getös sein am Hafen Und man fragt: Was ist das für ein Getös? Und man wird mich stehen sehen hinterm Fenster Und man sagt: Was lächelt die so bös?

Und das Schiff mit acht Segeln Und mit fünfzig Kanonen Wird beschiessen die Stadt.

Meine Herren, da wird ihr Lachen aufhören Denn die Mauern werden fallen hin. Und die Stadt wird gemacht dem Erdboden gleich. Nur ein lumpiges Hotel wird verschont von dem Streich. Und man fragt: Wer wohnt Besonderer darin?

Und in dieser Nacht wird ein Geschrei um das Hotel sein Und man fragt: Warum wird das Hotel verschont? Und man wird mich sehn treten aus der Tür am Morgen. Und man sagt: Die hat darin gewohnt?

Und das Schiff mit acht Segeln Und mit fünfzig Kanonen Wird beflaggen den Mast.

Und es werden kommen hundert gen Mittag an Land. Und werden in den Schatten treten. Und fangen einen jeglichen aus jeglicher Tür und legen ihn in Ketten und bringen vor mir und fragen: Welchen sollen wir töten?

Und an diesem Mittag wird es still sein am Hafen Wenn man fragt, wer wohl sterben muss. Und dann werden Sie mich sagen hören: Alle! Und wenn dann der Kopf fällt, sag ich: Hoppla!

Und das Schiff mit acht Segeln Und mit fünfzig Kanonen Wird entschwinden mit mir.

You gentlemen can watch while I'm scrubbin' the floor. And I'm scrubbin' the floor while you're gawking. And maybe once you tipped me and it made you feel swell. In a ratty waterfront in this ratty-old hotel

But you'll never know to who you're talkin'.

Suddenly, one night, there's a scream in the night. And you yelled, "What the hell could that have been?". And you see me kinda grinnin' while I'm scrubbin'. And you say, "What's she got to grin?"

And the ship, a Black Freighter with a skull on its masthead will be comin' in.

Then you gentlemen can say, "Hey girl, finish the floors, get upstairs, make the beds, earn your keep here. You toss me your tips and look out at the ships. But I'm countin' your heads while I make up the beds
'Cuz tonight, none of you will sleep here

Then, that night, there's a bang in the night. And you yelled, "Who's that kicking up a row?" And ya see me kinda starin' out the window. And you say, "What's she got to stare at now?"

And the ship, the Black Freighter, turns around in the harbor, shootin' guns from the bow.


Then you gentlemen can wipe off the laugh from your face. Every building in town is a flat one. Your whole stinking place will be down to the ground only this cheap hotel standin' up safe and sound. And you ask, "Why did they spare that one?"

All the night through, with the noise and to-do. You wonder, who's the person lives up there? Then you see me steppin' out in the mornin' lookin' nice with a ribbon in my hair.

And the ship, the Black Freighter runs the flag up its masthead and a cheer rings the air.

By noontime the dock is a' swarmin' with men comin' off of that ghostly freighter. And they're movin' in the shadows where no one can see. and they're chainin' up people and bringin' them to me. Askin' me, "Kill them now or later?"

Noon by the clock and so still on the dock you can hear the foghorn miles away. In that quiet of death I'll say, "Right now.” Then they'll pile up the bodies. And I'll say, "That'll learn ya.”

And the ship, the Black Freighter disappears out to sea, and on it is me.


Eine Kleine Sehnsucht

A Little Desire

sung by ANNA HASHIZUME

Friedrich Holländer - TEXT & musik

Mein Tag ist grau, dein Tag ist grau;

laß uns zusammen gehen!

Wir wollen beide an den Händen uns fassen

und uns so recht verstehen!

Lang ist der Weg, bang ist der Weg,

sicher wird man belohnt;

wir wollen recht fest an etwas Schönes denken

und an ein Schloß im Mond!

 

Eine kleine Sehnsucht braucht jeder zum Glücklichsein !

Eine kleine Sehnsucht, ein Stückchen Sonnenschein.

Eine Sehnsucht für den grauen Tag;

eine Sehnsucht, ganz egal wonach

Eine kleine Sehnsucht, ein flüchtiges Traumgebild,

eine Sehnsucht, die sich niemals erfüllt!

 

Lügen wir uns, trügen wir uns

in eine Welt hinein,und laß uns dann in dieser Welt

ganz verzaubert Prinz und Prinzessin sein!

Du bist aus Gold, ich bin aus Gold,

und unser Tag ist froh;

vergessen der Student im Dachstübchen

und das Mädelchen vom Büro!

My day is Grey, your day is grey

Let's go together!

We both want to grab each other by the hands

And understand us so well!

Long is the way, bang is the way,

surely you will be rewarded

we want to think hard about etewa's beauty

and a castle in the moon!

Everyone needs a little longing to be happy!

A little longing, a little bit of sunshine.

A longing for the grey day;

A longing, no matter what!

A little longing, a fleeting dream picture,

a longing that never comes true!

We lie to ourselves, we deceive ourselves

In a world, and then let us in this world

be completely enchanted prince and Princess!

You are of Gold, I am of Gold,

and our day is fro0h;

forgetting the student in the attic

and the Girl from the office!


Surabaya Johnny

sung by MELANIE WEHRMACHER

Kurt Weill - musik

Bertolt Brecht - Text


Ich war jung, Gott, erst sechzehn Jahre

Du kamest von Birma herauf

Und sagtest, ich solle mit dir gehen

Du kämest für alles auf

Ich fragte nach deiner Stellung

Du sagtest, so wahr ich hier steh

Du hättest zu tun mit der Eisenbahn

Und nichts zu tun mit der See

Du sagtest viel, Johnny

Kein Wort war wahr, Johnny

Du hast mich betrogen, Johnny, in der ersten Stund

Ich hasse dich so, Johnny

Wie du da stehst und grinst, Johnny

Nimm doch die Pfeife aus dem Maul, du Hund!

Surabaya-Johnny, warum bist du so roh?

Surabaya-Johnny, mein Gott, ich liebe dich so.

Surabaya-Johnny, warum bin ich nicht froh?

Du hast kein Herz, Johnny, und ich liebe dich so.

 

Zuerst war es immer Sonntag

So lang, bis ich mitging, mit dir

Aber schon nach zwei Wochen

War dir nichts mehr recht an mir

Hinauf und hinab auf den Pandschab

Den Fluß entlang bis zur See.

Ich sehe schon aus im Spiegel

Wie eine Vierzigjährige

Du wolltest nicht Liebe, Johnny

Du wolltest Geld, Johnny

Ich aber sah, Johnny, nur auf deinen Mund

Du verlangtest alles, Johnny

Ich gab dir mehr, Johnny

Surabaya-Johnny, warum bist du so roh?

Surabaya-Johnny, mein Gott, ich liebe dich so.

Surabaya-Johnny, warum bin ich nicht froh?

Du hast kein Herz, Johnny, und ich liebe dich so.

 

Ich habe es nicht beachtet

Warum du den Namen hast

Aber auf der ganzen langen Küste

Warst du ein bekannter Gast

Eines morgens in einem Sixpencebett

Werd ich donnern hören die See

Und du gehst, ohne etwas zu sagen

Und dein Schiff liegt unten am Kai

Du hast kein Herz, Johnny

Du bist ein Schuft, Johnny

Du gehst jetzt weg, Johnny, sag mir den Grund

Ich liebe dich doch, Johnny

Wie am ersten Tag, Johnny

Surabaya-Johnny, warum bist du so roh?

Surabaya-Johnny, mein Gott, ich liebe dich so.

Surabaya-Johnny, warum bin ich nicht froh?

Du hast kein Herz, Johnny, und ich liebe dich so.

I was young, I was just sixteen then

When you came up from Burma one day

And you told me to pack up my suitcase

And I did, and you took me away

I said, "Do you work nice and steady

Or do you go sailing and roving out to sea?"

And you said, "I have a job on the railroad

And baby, how swell it's all gonna be."

You said a lot, Johnny.

It was all lies

You sure had me fooled, right from the start

I hate you

when you laugh at me like that

Take that pipe out of your mouth, Johnny

Surabaya Johnny. Is it really the end?

SurabayaJohnny. Will the hurt ever mend?

Surabaya Johnny. Ooh, I burn at your touch

You got no heart, Johnny, but oh, I love you so much

Thought at first you were kind and gentle

'til I packed up and went off with you

And it lasted two weeks until one day

You laughed at me and hit me too

You dragged me all over the city

Up the river and down to the sea

Now I look at myself in the mirror

And some old woman looks back at me

You didn't want love, Johnny, you wanted money

I gave you all I had. You wanted more

Oh, don't look at me that way

I'm only trying to talk to you

Wipe that grin off your face, Johnny

Surabaya Johnny. Is it really the end?

SurabayaJohnny. Will the pain never mend?

Surabaya Johnny. How I burn at your touch

You got no heart, Johnny, but oh, I love you so much

When we met I forgot to ask you

Why they called you that funny name

But in every hotel on the seacoast

I found out, and I loved you all the same

I'm tired. I'm worn out

The sea's pounding in my ears

And I reach out my arms to hold you

You're not here and who even cares?

You got no heart, Johnny. You're just no good

You going now? Oh, tell me why

I love you after all, Johnny, like that very first day

Don't laugh at me no more, Johnny

Surabaya Johnny. Is it really the end?

SurabayaJohnny. Will the hurt ever mend?

Surabaya Johnny. Oh, I burn at your touch

You got no heart, Johnny, but oh, I love you

I love you, I love you so much


I’m a Stranger Here Myself

sung by MISTRESS GINGER

Kurt Weill - musik

OGDEN NASH - Text

Tell me, is love still a popular suggestion
Or merely an obsolete art?
Forgive me for asking this simple question
I'm unfamiliar with his heart
I’m a stranger here myself

Why is it wrong to murmur I adore him
When it's shamefully obvious I do?
Does love embarrass him or does it bore him?
I'm only waiting for my cue
I’m a stranger here myself

I dream of a day, of a gay warm day
With my face between his hands
Have I missed the path? Have I gone astray?
I ask, and no one understands

Love me or leave me, that seems to be the question
I don't know the tactics to use
But if he should offer a personal suggestion
How could I possibly refuse
When I'm a stranger here myself?

Please tell me, tell a stranger
By curiosity goaded
Is there really any danger
That love is now outmoded?
I'm interested especially
In knowing why you waste it
True romance is so fleshly
With what have you replaced it?
What is your latest foible?
Is gin rummy more exquisite?
Is skiing more enjoyable?
For Heaven's sakes, what is it?

I can't believe that love has lost its glamor
That passion is really passé
If gender is just a term in grammar
How can I ever find my way
When I'm a stranger here myself?

How can he ignore my available condition?
Why these Victorian views?
You see here before you a woman with a mission
I must discover the key to his ignition
And then if he should make a diplomatic proposition
How could I possibly refuse?
How could I possibly refuse
When I'm a stranger here myself?


Ballade vom Angenehmen Leben

Ballad of the Pleasant Life

sung by BRADLEY GREENWALD

Kurt Weill - musik

BERTOLT BRECHT - Text


Da preist man uns das Leben grosser Geister,

Das lebt mit einem Buch und nichts im Magen,

In einer Hütte, daran Ratten nagen.

Mir bleibe man vom Leib mit solchem Kleister!

Das simple Leben lebe, wer da mag!

Ich habe (unter uns) genug davon.

Kein Vögelchen von hier bis Babylon

Vertrüge diese Kost nur einen Tag.

Was hilft da Freiheit? Es ist nicht bequem.

Nur wer im Wohlstand lebt, lebt angenehm.

Die Abenteurer mit dem kühnen Wesen

Und ihrer Gier, die Haut zu Markt zu tragen,

Die stets so frei sind und die Wahrheit sagen,

Damit die Spiesser etwas Kühnes lesen:

Wenn man sie sieht, wie das am Abend friert,

Mit kalter Gattin stumm zu Bette geht

Und horcht, ob niemand klatscht und nichts versteht

Und trostlos in das Jahr fünftausend stiert.

Jetzt frag ich Sie nur noch: Ist das bequem?

Nur wer im Wohlstand lebt, lebt angenehm.

Ich selber könnte mich durchaus begreifen,

Wenn ich mich lieber gross und einsam sähe,

Doch sah ich solche Leute aus der Nähe,

Da sagt ich mir: Das musst du dir verkneifen.

Armut bringt ausser Weisheit auch Verdruss

Und Kühnheit ausser Ruhm auch bittre Mühn.

Jetzt warst du arm und einsam, weis' und kühn.

Jetzt machst du mit der Grösse aber Schluss.

Dann löst sich ganz von selbst das Glücksproblem:

Nur wer im Wohlstand lebt, lebt angenehm!

Is this a life for one of my proud station?

I must take it, I must frankly own, amiss

From childhood on, I heard with consternation,

"One must live well to know what living is!"

 

I've heard them praising single-minded spirits

Whose empty stomachs show they live for knowledge

In rat-infested shacks awash with ullage

I'm all for culture, but there are some limits

 

The simple life is fine for those it suits

I don't find for my part that it attracts

There's not a bird from here To Halifax

Would peck at such unappetising fruits

 

What use is freedom in a world like this?

One must live well to know what living is

The dashing sort who cut precarious capers

And go and risk their necks just for the pleasure

Then swagger home and write it up at leisure

And flog the story to the Sunday papers

If you could see how cold they get at night

With frigid wife beside them, climb to bed

And how they dream they're going to get ahead

And how they see time stretching out of sight

Now, tell me, who would choose to live like this?

One must live well to know what living is

There's plenty that they have, I know I lack it

And ought to join their splendid isolation

But when I gave it more consideration,

I told myself, my friend, that's not your racket

Suffering ennobles, but it can depress

The paths of glory lead but to the grave

You once were poor and lonely, wise and brave

You ought to try to bite off rather less

The search for happiness boils down to this:

One must live well to know what living is.


Raus mit den Männern!

Out with the Men!

sung by SUZIE JUUL & ANNA HASHIZUME

FRIEDRICH HOLLÄNNER - musik/TEXT


Es geht durch die ganze Historie

ein Ruf nach Emanzipation

vom Menschen bis zur Infusorie

überall will das Weib auf den Thron.

Von den Amazonen bis zur Berliner Range

Braust ein Ruf wie Donnerhall daher

„Was die Männer können, können wir schon lange

und vielleicht 'ne ganze Ecke mehr.“

Raus mit den Männern aus dem Reichstag

Und raus mit den Männern aus dem Landtag

Und raus mit den Männern aus dem Herrenhaus

Wir machen draus ein Frauenhaus!

Raus mit den Männern aus dem Dasein,

und raus mit den Männern aus dem Hiersein,

Und raus mit den Männern aus dem Dortsein

Sie müssten schon längst fort sein

Ja, raus mit den Männern aus dem Bau

Und rein in die Dinger mit der Frau!

Es lieg’n in der Wiege und brüllen

Die zukünft’gen Männer ganz klein.

Die Amme, die Meist’rin im Stillen,

flößt die Kraft ihnen schluckweise ein.

Von der vielen Flößen aus Flasche, Brust und Becher,

Ach, wir dummen Frauen sind ja Schuld!

Werd’n sie immer stärker, da werden sie immer frecher

da verliert man schießllich die Geduld.

Die Männer hab’n alle Berufe,

Sind Schutzmann und sind Philosoph,

Sie klettern von Stufe zu Stufe,

In der Küche stehen wir und sind doof.

Sie bekommen Orden, wir bekommen Schwielen,

Liebe Schwestern, es ist eine Schmach!

Ja, sie trau’n sich gar, die Politik zu spielen,

Aber, na, die ist ja auch danach!

Through the entirety of history

there’s a call for emancipation.

From men to microbes,

everywhere women want to take the throne.

From Amazonians to the rakes in Berlin,

a resounding call is brewing,

“Whatever men can do, we could’ve done long ago

and probably a lot better.”

Out with the men from the Reichstag

and out with the men from the parliament

and out with the men from the Men’s House (estate),

we’re turning it into a Woman’s House!

Our with the men from there,

and out with the men from here,

and out with the men from everywhere

They should’ve been gone long ago,

yes, out with the man from the building

and in with the women for everything!

They lie in the cradle and roar

future men are very small.

The wet nurse, the mistress in silence,

infuses them with power by the gulp.

From the rafts of bottle, breast and cup,

Oh, we ignorant women are to blame!

As they keep getting stronger and more bold,

we eventually lose our patience.

Men hold every profession,

They are policemen and philosophers,

they climb from level to level,

and we stay in the kitchen and are dumb.

They get order, we get callouses.

Dear sisters, that’s a disgrace!

Yes, they dare to play politics,

but that happens afterward!